Dit wirkt jut, kannste glob'm

Was ist eine Erkältung und was nicht?

Wo liegt der Unterschied zwischen Erkältung und Grippe?
Wir klären auf.

Erkältung Hund im Wald (Credits: Matthew Henry)

Eine Erkältung macht sich bekannterweise durch die lästigen Beschwerden bemerkbar, die wir alle nur zu gut kennen. Die Nase läuft kontinuierlich, man hustet sich den Wolf ab und man hat ein Kratzen im Hals.

Was viele nicht wissen: Die Erkältung wird auch als grippaler Infekt bezeichnet. Dabei hat sie mit der „echten“ Grippe so gut wie nichts zu tun. Außer, dass manche Symptome ähnlich sind und beide durch Viren ausgelöst werden. Die Art der Viren ist aber fundamental
unterschiedlich.

Eine Erkältung können bis zu 200 unterschiedliche Virenarten auslösen, die bekanntesten sind Rhinoviren, Adenoviren und Coronaviren, um nur einige wenige zu nennen. Wiederum nicht gleichsetzen sollte man letztere mit dem neuartigen Sars-Cov-2 Virus, dass zwar zur Corona-Familie gehört, aber deutlich schwerwiegendere Folgen hervorruft als eine
herkömmliche Erkältung.

Die Grippe wiederum wird durch sogenannte Influenzaviren ausgelöst. Hier unterscheidet man zwischen den Influenza-Typen A, B und C. Für uns Menschen sind nur die A und B Typen relevant. Sie lösen Fieber, Gliederschmerzen, Müdigkeit und Kopfschmerzen aus und verbreiten sich in der sogenannten Grippesaison von Anfang Oktober bis Mitte Mai am besten. Von Grippewellen wird gesprochen, wenn über kürzere Zeiträume ein deutlich erhöhtes Infektionsgeschehen stattfindet. Das ist bei uns meist ab Januar der Fall.


Aber warum ist das eigentlich so?
Die Antwort: Influenzaviren sind bei niedrigen Temperaturen und in trockener Luft, die beim Beheizen von Räumlichkeiten entsteht, deutlich stabiler und überlebensfähiger. Zudem halten wir uns in den Wintermonaten vermehrt in Innenräumen auf, wo das Virus viele potenzielle Wirte ohne viel Aufwand befallen kann.

Und dann wäre da noch der Übeltäter schlechthin: Das neuartige Sars-Cov-2 Virus. Es gehört formal zu den Coronaviren, die auch Erkältungen hervorrufen. Nur sind die Folgen einer Infektion mit dem neuartigen Virus viel drastischer.
Im Vergleich zu Erkältungen und der Grippe hat es eine längere Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und Auftreten der Symptome), was zu einer erhöhten Ansteckungsrate führt. Betroffene wissen oft nicht, dass sie ansteckend sind, weil sie selbst noch keine Symptome zeigen.

Außerdem gibt es mehr schwere Verläufe. Covid-19 Fälle müssen öfter und länger beatmet werden und die Sterblichkeitsrate ist höher. Wie viel genau, kann erst am Ende der Pandemie genau festgelegt werden. Die Sterblichkeit kann regional variieren und hängt unter anderem von der Altersstruktur der Bevölkerung und dem Ausbau des Gesundheitssystems ab.

Wichtig ist also eine klare Abgrenzung. Das Gute daran ist, dass wir mit jedem Tag, an dem uns Corona in Schach hält, mehr über das Virus lernen. Irgendwann wird sich das Blatt wenden und dann halten wir das Virus in Schach.

Bei Erkältungen ist es ähnlich: Weil sie uns schon so lange begleiten, können wir viel genauere Aussagen über sie treffen. Aber warum erkälten wir uns dann trotzdem Jahr für Jahr wieder? Oft sogar mehrmals im Jahr. Erwachsene erkälten sich im Schnitt 3 Mal pro Jahr. Kinder erkälten sich sogar noch häufiger, da Schule, Hort und Kindergarten die optimalen Spielwiesen für Viren darstellen.
Wenn Erkältungen so allgegenwärtig sind, warum gibt es keinen Impfstoff gegen diese lästigen grippalen Infekte? Wer genau gelesen hat, der kann sich die Antwort bereits erschließen. Es liegt daran, dass, wie eingangs beschrieben, eine Vielzahl von Viren für eine Erkältung sorgen können und eine allgemeine “Impfung gegen Erkältung“ daher nicht in Aussicht ist, zu vielfältig sind die Erreger. Unser Immunsystem muss sich immer wieder aufs Neue mit den unterschiedlichsten Angreifern auseinandersetzen.

Was genau ist „das Immunsystem“ und wie kann ich es stärken?

Immunsystem stärken, Doktor (Credits: impulsq.de)

 

Wieder so ein inflationär verwendeter Begriff, bei dem viele nur im Ansatz wissen, was eigentlich dahintersteckt. Daher hier nochmal eine kleine Auffrischung aus dem Biologieunterricht der 8. Klasse: Das Immunsystem, das umgangssprachlich auch als „Körperpolizei“ bezeichnet wird, hat die Aufgabe, den Körper vor Schadstoffen, Krankheitserregern und krankmachenden Zellmutationen, wie zum Beispiel Krebs, zu schützen. Die Funktionsweise des Immunsystems ist hochkomplex und verteilt sich auf viele Teile im Körper. Ganze Organe, einzelne Zellen und eine Vielzahl von Botenstoffen sind involviert.

Zur Übersicht lässt sich die „Körperpolizei“ in 3 „Dienststellen“ einteilen:

1. Anatomische Schutzvorrichtungen

Wie der Raumanzug eines Astronauten oder die Rüstung eines Ritters schützt uns unsere Haut als erste Instanz vor externen Angreifern. Die Zuverlässigkeit des Schutzes nimmt mit Beulen und Löchern in der Rüstung ab. Über offene Stellen wie beispielsweise Schürfwunden können Erreger leichter eindringen und zu Infektionen führen. Auch die Schleimhäute in Mund und Nase, die Nasenhaare oder die Flimmerhärchen auf der Bronchialschleimhaut sowie die Mandeln fangen ungebetene Gäste ab, bevor sie ins System eindringen. Als anatomischer
„Burggraben“ kann die Magensäure betrachtet werden. Sie zersetzt Viren und Bakterien, die über die Nahrung aufgenommen werden und verhindert so deren weitere Ausbreitung im System.

2. Hungrige Fresszellen

Schaffen es ein Angreifer, trotz aller Vorsorge, bis ins tiefe Innere unseres Körpers, schalten sich angeborene Schutzmechanismen ein, die der effektiven Bekämpfung und schnellstmöglichen Beseitigung der Störenfriede dienen. An vorderster Front kämpfen dabei sogenannte Fresszellen, zu denen Makrophagen, Monozyten und neutrophile Granulozyten zählen. Ein chemischer Botenstoff, der bei einer Infektion ausgeschüttet wird, weist ihnen den Weg und lockt sie zum Infektionsherd. Dort umschließen die Fresszellen die feindlichen Erreger und fangen an, diese zu „verdauen“, also metabolisch abzubauen. Das passiert erstmal bei jedem neuen Eindringling, man spricht daher von der unspezifischen Immunabwehr, quasi das Allzweckmittel des Körpers, das immer angewandt wird.

3. Memory-Effekt

Auf die Frage „Hasch du überhaupt gelernt?“ würde unser Immunsystem zurecht mit “Ja” antworten. Und das ist auch gut so. Dadurch kann es bei einer wiederholten Angriffsstrategie durch den gleichen Erreger schneller reagieren und einen Krankheitsausbruch abwenden, bevor Symptome einsetzen können. Man spricht dabei auch vom „immunologischen Gedächtnis“. Für diese Merkfunktion sind die B-Lymphozyten, die zu den weißen Blutkörperchen zählen, verantwortlich. Sie werden im Knochenmark gebildet und sammeln sich in Milz und Lymphknoten und bilden dort erregerspezifische Antikörper. Wenn nun ein baugleicher Erreger wie beim letzten Mal die äußeren Barrieren durchdringt und ins Innere eindringt, binden sich Antikörper an die Erreger und markieren diese, damit sie für die Fresszellen besser erkenntlich sind und direkt angesteuert werden. Nach diesem Prinzip funktionieren übrigens auch Impfungen. Dabei wird dem Körper eine erregerähnliche, aber nicht krank machende, Injektion verpasst, woraufhin der Körper beginnt, die passenden Antikörper zu bilden, um später bei einem wirklichen Befall den Feind zu kennen und bestens gerüstet zu sein.

Entwicklungsstadien des Immunsystems

Eine logische Schlussfolgerung daraus wäre, dass das Immunsystem mit der Zeit immer besser wird. Und das ist bedingt auch so. Zum Beispiel ist das Abwehrsystem von Kindern noch nicht so ausgereift, wie das von erwachsenen Menschen. Deshalb leiden Kinder auch deutlich häufiger unter Erkältungen. Bei Kleinkindern sind es im Schnitt bis zu 12 Erkältungen im Jahr, also jeden Monat eine. Bei Kindern im Schulalter sind es dann “nur noch” 7 pro Jahr.

Während des Heranwachsens trainiert sich das Immunsystem und entwickelt sich mit jeder Erregerabwehr weiter. Daher sollte man übertriebene hygienische Maßnahmen bei Kindern unterlassen, weil die Auseinandersetzung mit den potenziell krankmachenden Mikroorganismen essentiell zum Lerneffekt beiträgt. Ohne ausreichend Training kein Memory-Effekt. Dass das Immunsystem ein Leben lang immer besser wird, ist leider ein Trugschluss. Es gibt bei jedem Menschen einen individuellen Höhepunkt der Immunleistung, ab dem es dann leider wieder langsam bergab geht. Das liegt daran, dass das Knochenmark, in dem die weißen Blutkörperchen rekrutiert werden, im Lauf der Zeit immer mehr durch Fettgewebe ersetzt wird. Das ist ein natürlicher Prozess, der aber zur Folge hat, dass letztlich weniger Abwehrzellen zur Verfügung stehen und Infekte es leichter haben.

Und obendrein fangen auch die äußeren Schutzfassaden an zu bröckeln. Wunden heilen im Alter weniger schnell zu, die Haut und die Schleimhäute werden empfindlicher und damit durchlässiger.

An dieser Stelle bitte nicht verzagen. Erstens ergeht das jedem so und zweitens gibt es auch gute Nachrichten: Man kann zu jeder Zeit aktiv dazu beitragen, dass das Immunsystem gestärkt wird. Besonders bei Kindern und älteren Menschen lässt sich oft die Schwere und die Dauer des Infektionsgeschehens mindern.

Und im Alter profitiert man von der Unterstützung, die man dem eigenen Abwehrsystem ein Leben geleistet hat. Immunstärkung zahlt sich am Ende also immer aus. Macht den Viren und Erkältungen eine Kampfansage und tut Euch und Euren Liebsten was Gutes.
Und hier kannst du mehr über unseren Vitamin +C Shot herausfinden.

Bleib'ste fit!
Dein Berlina Shot Team